Ein riesiger Meilenstein im Leben eines Kindes ist die erste Mahlzeit neben Muttermilch oder Flaschenmilch. Der spannende Entwicklungsschritt wirft bei vielen Eltern aber auch zahlreiche Fragen auf: Womit beginnt man am besten? Was darf ein Baby essen? Und welche Lebensmittel sind für Kinder ungeeignet? Die wichtigsten Infos für euren gelungenen Start ins Thema Beikost für Babys findest du hier im Überblick!
Wann beginnt man am besten mit der Beikost?
Zwischen dem 4. und 6. Monat ist es Zeit für den sanften Übergang von Muttermilch oder Flaschenmilch zu fester Nahrung. Zusätzlich zum Stillen bzw. der Flasche können jetzt erste Beikost-Versuche gestartet werden.
Die WHO empfiehlt ausschließliches Stillen in den ersten 6 Lebensmonaten. Das gilt allerdings vor allem für weniger entwickelte Länder, in denen es sonst kein gutes Lebensmittelangebot gibt. In Industrienationen wird dagegen ein früherer Beikoststart ZUSÄTZLICH zum Stillen nahegelegt, da man davon ausgeht, dass manche Kinder bereits mehr Nährstoffe brauchen.
Daran erkennst du, dass dein Schatz für feste Nahrung bereit ist:
- Das Baby kann den Kopf ohne Hilfe halten
- Erste Sitzversuche klappen schon ganz gut
- Gesteigertes Interesse an dem Essen der Großen
- Es spuckt angebotenen Brei nicht gleich aus
Bei den ersten Beikost-Versuchen genügen kleine Mengen an fein Püriertem, etwa 2–3 Teelöffel, nach und nach wird gesteigert. „Ja, mehr“ bedeutet es meist, wenn Babys den Kopf nach vorne bewegen, um den Löffel zu erreichen. Den Kopf wegdrehen und ganz leicht ablenkbar sein sind die typischen Zeichen für „Jetzt hab‘ ich genug“ (ein abschließendes Angebot, noch einmal Muttermilch zu trinken, stellt sicher, dass dein Baby auch wirklich satt ist).
Ca. bis zum 1. Geburtstag sollten Kinder dann im Familien-Rhythmus essen – also Frühstück, Mittag- und Abendessen. Da die Kleinen aber noch sehr viel Energie zum Wachsen brauchen, ist eine Zwischenmahlzeit am Vor- und Nachmittag empfehlenswert. Meist ergibt sich dieser Ablauf übrigens fast von selbst, weil Babys spätestens nach ca. 3 Stunden signalisieren, dass sie Hunger haben.
Die Empfehlungen zum Beikoststart
Nach der sanften Einführung von fein püriertem Brei einzelner Gemüse- oder Obstsorten, wird empfohlen, einen Brei mit Gemüse, Kartoffeln und Fleisch oder Fisch zu geben. Das liegt vor allem an der besseren Versorgung mit Eisen und Zink. Je einen Monat später folgen ein Mich-Getreide-Brei bzw. ein Getreide-Obst-Brei.
Das DARF dein Baby essen:
- Gekochtes, püriertes Gemüse
- Püriertes Obst
- Kartoffeln (gekocht/gedämpft)
- Durchgegartes Fleisch
- Gekochter/Gedämpfter Fisch: z.B. Lachs, Makrele und Forelle. Wichtig: alle Gräten entfernen!
- Reis
- Öl: zur Beikosteinführung wird meist Rapsöl empfohlen
- Getreide: gemahlen, Flocken oder Grieß
- Nudeln
- Kuhmilch zur Zubereitung von Brei
Was sollten Babys NICHT essen?
- Salz
- Süßes: Zucker, Honig, Süßungsmittel (vor allem bei Getränken)
- Scharfes
- Künstliches Aroma
- Rohes: Ei (weiches Ei, Tiramisu), Fleisch (z.B. Roastbeef, Beef Tartar), Fisch (z.B. Sushi, Räucherlachs)
- Rohmilch und Rohmilchprodukte
- Kuhmilch zum Trinken
- Topfen/Quark, Fruchtjoghurt
- Wurst und Wurstwaren (z.B. Schinken, Würstel, Speck)
- Knabberzeug/Knabbergebäck
- Süßigkeiten, Schokolade
- Getränke: Limonaden, Kaffee, Grün- und Schwarztee, Alkohol (auch nicht zum Kochen)
- Ganze Nüsse und Samen
- Fisch: kein Thunfisch, Schwertfisch, Heilbutt und Hecht (große, fette Raubfische können mit Schwermetallen belastet sein)
- Harte Lebensmittel, an denen sich das Kind verschlucken kann
Was du beim Ernährungsplan für dein Baby außerdem beachten solltest
Neben der sorgfältigen Auswahl der Lebensmittel, sollten auch folgende Punkte beim Beikoststart beachtet werden:
- Wird nur gestillt und selbst gekochter Brei gefüttert, ist eine zusätzliche Gabe von Jod empfohlen – besprich das am besten mit einem Arzt bzw. einer Ärztin
- Lebensmittel mit Allergierisiko sollen Teil der Beikost sein
- Früher Kontakt mit Meeresfisch könnte das Allergierisiko sogar senken
- Gleichzeitiges Stillen schützt nicht vor Glutenunverträglichkeit/Zöliakie
- Ein früher Kontakt mit Gluten hilft nicht gegen eine Allergie
- Es wird empfohlen, Gluten schleichend einzuführen, d.h. anfangs nur sehr geringe Mengen, die langsam gesteigert werden
- Von einer veganen Ernährung wird abgeraten bzw. solltest du dies jedenfalls mit deiner Ärztin oder Arzt abklären.
Foto: Shutterstock
Quellen:
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.2903/j.efsa.2009.1423; https://journals.lww.com/jpgn/Fulltext/2008/01000/Complementary_Feeding__A_Commentary_by_the_ESPGHAN.21.aspx