Alle Kinder haben das Bedürfnis, zur Beruhigung zu saugen – und das sogar schon, bevor sie überhaupt geboren werden. Schnuller können hier eine wichtige Rolle spielen und das Saugbedürfnis befriedigen. Je nach Alter nimmt der Schnuller bestimmte Funktionen ein. Hier erfährst du, wie und wann der Schnuller am besten eingesetzt werden kann und ab wann es Zeit wird den Schnuller allmählich abzugewöhnen.
Babys haben ein starkes Saugbedürfnis. Etwa ab der 14. Schwangerschaftswoche können sie mittels Ultraschall beim Saugen an den eigenen Fingern beobachtet werden.
Babys saugen, wenn sie Hunger haben, um sich zu trösten oder abzulenken. Insbesondere im ersten Lebensjahr kann der Schnuller ein sinnvolles Hilfsmittel sein, um das nahrungsunabhängige Saugbedürfnis zu stillen.
Mit zunehmendem Alter findet das Kind neue Wege, um sich selbst ohne Schnuller zu beruhigen und frustrierende Situationen zu bewältigen.
Eltern und Kinder empfinden das Abgewöhnen des Schnullers oft als belastend. Vielfach ist es das erste Thema in der Eltern-Kind-Beziehung, bei dem immer wieder Grenzen gesetzt werden müssen und vom Kind Entwicklungsschritte erwartet werden.
Wir haben alle wichtigen Informationen zum Schnuller und seiner Funktion für dich zusammengefasst:
Schnuller Funktion
Je nach Alter des Kindes erfüllt der Schnuller unterschiedliche Funktionen.
In den ersten Lebensmonaten stillt das Saugen am Schnuller das Saugbedürfnis und wirkt beruhigend. Mit zunehmendem Alter finden Kinder andere Wege, um sich zu trösten und abzulenken.
Warum braucht das Kind den Schnuller?
Im 1. Lebensjahr:
- Befriedigt das natürliche Saugbedürfnis
- Wirkt beruhigend und tröstend
- Hilft Spannung abzubauen
- Ist eine empfohlene Präventionsmaßnahme gegen den Plötzlichen Kindstod
- Non-nutrives Saugen fördert die orale Entwicklung
- Nahrungsunabhängiges Saugen kann effektiv zur Schmerzlinderung beitragen
Im 2. und 3. Lebensjahr:
- Hilft dem Kind, sich selbst zu beruhigen
- Hilft Spannung abzubauen
- Kann als „Begleiter“ die Selbständigkeit des Kindes unterstützen
Umgang mit dem Schnuller - Die Rolle der Eltern
Im 1. Lebensjahr:
- Wenn das Stillen eingespielt ist, kann der Schnuller als ein Hilfsmittel zur Beruhigung des Kindes eingesetzt werden
- Gleichzeitig beginnen, andere Formen der Beruhigung zu entwickeln (z.B. Entspannung durch Spielzeug, Musik, körperliche Nähe)
Im 2. und 3. Lebensjahr:
- Schnuller zunehmend situativ zur Entlastung geben
- Verfügbarkeit des Schnullers reduzieren
- Erste Forderungen nach Verzicht, zum Beispiel beim Sprechen oder im aktiven Spielen
- Schnuller nur noch in außergewöhnlichen Situationen nutzen (z.B. Umzug, neue Familiensituationen)
- Andere Formen der Beruhigung fördern und umsetzen
Verfasst mit Maria Teresa Diez, Psychotherapist