Unfruchtbarkeit & kulturelle Erwartungen | MAM Baby

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Rashmi – Unfruchtbarkeit & kulturelle Erwartungen


Vier Kinder – zwei Jungen und zwei Mädchen – daran dachte ich immer, wenn ich mir Gedanken über eine Familie machte. Es ist schon komisch, denn wenn ich zurückschaue, hatte das Leben eindeutig andere Pläne. Wer mich kennt weiß, dass ich ein positiver Mensch bin, für den das Glas stets halb voll ist, jemand, der Kinder LIEBT, aber Kinder bekommen ist einer der Lebenswege, der mich manchmal an dieser optimistischen Seite von mir hat zweifeln lassen.

Obwohl wir auch über Kinder und unsere langfristigen Pläne gesprochen haben, als mein Mann und ich geheiratet haben, glaubten wir nicht, dass es 10 Jahre dauern würde, ein Kind zu bekommen. Wir haben neun „glückliche und kinderfreie“ Ehejahre verbracht – nur wir beide allein. Aber ich glaube im Hinterkopf wurde mir mit jedem Geburtstag klarer, dass wir nicht schwanger wurden und dass ich älter wurde.....und „meine Eizellen am Absterben“ waren! Jedes Mal, wenn ich von einer Schwangerschaft hörte, zu einer Babyparty eingeladen wurde, oder mir andere erzählten, dass sie ihr zweites oder drittes Kind erwarteten, weinte ich innerlich. Natürlich freute ich mich riesig für sie, aber ich dachte ständig: „Warum nicht ich?!“ Hinzu kommt, dass ich von meiner Familie, von Freunden oder sogar von Fremden Dinge wie diese zu hören bekam:

„Es ist deine Schuld (dass ihr keine Kinder habt)“.... Ja, das hat wirklich jemand zu mir gesagt!

„Wann werdet ihr Kinder bekommen....schiebt es nicht auf die lange Bank!“ ....Ähm, sag bloß!

„Wollt ihr keine Kinder? - sie sind etwas Besonderes“....Ähm, als wenn ich das nicht wüsste!

„Ist eure Beziehung in Ordnung?“ … mal im Ernst?!?!?

„Weißt du, wenn ihr Probleme in eurer Beziehung habt, werden Kinder das in Ordnung bringen!“ ...… Also, soll das ein Witz sein?!?!

„Du weißt, dass deine Eizellen absterben?“ … (Seufz… ein Schlag ins Gesicht!)

Ich leugne es nicht, diese Bemerkungen verletzten mich, sehr sogar, aber ich bin hart im Nehmen und war in der Lage, darüber hinwegzukommen.“

„In der indischen Kultur sprechen die Menschen nicht über Unfruchtbarkeit. Wir sind aus dem Land des Kama Sutra, einer Kultur, in der von Paaren erwartet wird, dass sie neun Monate nach der Hochzeit ein Kind bekommen, und ein Land, in dem Überbevölkerung herrscht. Unfruchtbarkeit ist mit Schamgefühl verbunden. Es handelt sich auch um eine Kultur, in der die Frau diejenige ist, die als „das Problem“ angesehen und immer gefragt wird, ob und wann sie Kinder bekommen wird – meine Antwort war häufig „frag meinen Mann!“ Und das brachte die Leute bald zum Schweigen! Ich hatte eigentlich niemanden, mit dem ich über den ersten Teil meiner Reise sprechen konnte. Ich habe mit meiner besten Freundin gesprochen, die ein echter Fels in der Brandung war, und eines Tages wachte ich auf und dachte, ich werde jetzt einen Arzt für Fruchtbarkeitsprobleme aufsuchen. Nach Tests und noch mehr Tests wurden wir an einen wundervollen Arzt überwiesen, der auf IVF spezialisiert war. Er war optimistisch, positiv und hörte sich meine Geschichte an. Er war genau der Mensch, den ich brauchte, um uns auf unserer Reise zu begleiten. Er ging mit mir das IVF-Verfahren durch, zeichnete Diagramme und Mannie und ich hörten einfach nur zu. Wir hatten nie gedacht, dass wir dieses Gespräch führen würden, aber da waren wir nun und hörten jemandem zu, der mich über Injektionen, Medikamente, Tests, Zyklen, Verfahren und Untersuchungen aufklärte, die bei mir gemacht werden sollten, um hoffentlich am Ende ein Baby zu bekommen. Und so begann die „Reise zur Schwangerschaft“.

Ich werde nicht allzu sehr ins Detail gehen über die verschiedenen Einzelheiten jedes Zyklus, jeder Behandlung usw., aber ich möchte über die emotionale und physische Reise sprechen, die eine echte Achterbahnfahrt war. WARUM? Hier sind ein paar Gründe:

Ich wünschte mir, dass ich bereits zu Beginn mit anderen gesprochen hätte, die diesen Weg gegangen sind, um Unterstützung und Ratschläge zu erhalten;

Mir ist klar, dass Frauen und Familien aus Südostasien nicht darüber sprechen, vielleicht aufgrund des damit verbundenen Stigmas, der Scham, „was werden die Leute sagen?!“ Wer weiß.

Was ich heute weiß ist, dass wir durch meine Reise mit zwei gesunden Kindern gesegnet sind, die genau wie ich eine positive Lebenseinstellung haben, eines bekamen wir, als ich 37 und das andere als ich 44 Jahre alt war. Also unabhängig davon, welchen Weg du gehst, lass dir nicht von anderen vorschreiben, was du tun solltest und was nicht, und bleib dir selber treu.

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