Juhu – Ab jetzt ist nur noch Feinschliff angesagt! Käme dein Baby jetzt zur Welt, hätte es schon ausgezeichnete Überlebenschancen und ein geringes Risiko für nachhaltige Beeinträchtigungen. Warum du auf diese tolle Nachricht trotzdem nicht mit einem Gläschen Sekt anstoßen solltest, welche Kleinigkeiten deinem Schatz noch fehlen und andere spannende Fakten rund um die 34. SSW erfährst du hier!
Wie schaut es in der 34. Schwangerschaftswoche aus im Bauch?
Der Fötus ist ca. 44 cm groß (Scheitel-Ferse) und wiegt ca. 2200 Gramm.
Das Baby ist im Großen und Ganzen fertig entwickelt. Es hat sogar schon Nägel, mit denen es sich kratzen könnte. Diese sind aber ganz weich (und sollten auch nach der Geburt nicht gleich geschnitten werden, um die empfindliche Nagelhaut nicht zu verletzen). Es legt in den letzten Wochen weiter Gewicht zu und die Knochen werden stärker.
Dein Baby ist jetzt ca. so wie eine Ananas mit Grün.
Die Lungenreife ist noch nicht ganz abgeschlossen – das dauert noch bis zur 36. Woche. Noch wäre dein Schatz also eine Frühgeburt, allerdings mit hervorragenden Chancen.
Wie geht es dir in der 34. Schwangerschaftswoche?
Der Gewichtszuwachs bei deinem Schatz bedeutet auch, dass du mehr Energie brauchst. Den Aufbau der Knochen unterstützt du mit einer ausreichenden Kalziumaufnahme wie wir in der 30. SSW schon im Detail beschrieben haben.
Richtig „reinhauen“ kannst du wegen des Babybauches aber vielleicht trotzdem nicht: viele Schwangere leiden spätestens gegen Ende der Schwangerschaft an Sodbrennen. Statt weniger großer Mahlzeiten empfehlen sich mehrere kleine Snacks.
Wenn dir Sodbrennen zu schaffen macht, verzichte außerdem auf:
- Süßes
- Fettes
- sowie stark Gewürztes.
Mit Joghurt schlägst du übrigens gleich 2 Fliegen mit einer Klappe: Es ist ein guter Kalziumlieferant und kann Sodbrennen mildern.
Nach wie vor ist es nicht empfehlenswert, Alkohol zu trinken. Auch wenn die Entwicklung deines Kindes weit fortgeschritten ist, hat Alkohol einen Einfluss auf Gehirn, Organe und diverse Systeme beim Baby. Da es keine „unkritische“ Menge Alkohol gibt, verzichte darum am besten bis zum Schluss ganz darauf. Alkohol ist immer eine toxische (giftige) Substanz für den Körper.
Die Bewegungen des Babys sind nun oft auch schon von außen sichtbar – ein schöner Moment für deinen Partner oder deine Partnerin, die Verbindung zum Baby zu stärken. Ihr könnt auch versuchen, mit dem Kleinen zu „spielen“. Drückt ganz vorsichtig auf den Babybauch und schaut, ob eine Reaktion folgt.
Die Liste der Schwangerschaftsbeschwerden der letzten Wochen ist relativ unverändert:
- Sodbrennen
- Verstopfung
- Hämorrhoiden
- Müdigkeit
- Kreuzschmerzen
- Beckenschmerzen
- regelartige Krämpfe (Senkwehen)
- Wassereinlagerungen
Auch das Karpaltunnelsyndrom kann jetzt öfter oder stärker auftreten.
Was ist das Karpaltunnelsyndrom?
Der Karpaltunnel ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Röhrchen“, in dem Sehnen und Nerven vom Unterarm in die Hand ziehen. Durch z.B. Wassereinlagerungen kann Druck auf diese Sehnenscheide (den Karpaltunnel) dazu führen, dass die Hände kribbeln, „einschlafen“ oder sogar schmerzen.
Was hilft gegen Schmerzen beim Karpaltunnelsyndrom in der Schwangerschaft?
Völlig ohne Medikamente kannst du die Hand erst einmal möglichst ruhig stellen. Auch eine Schiene kann helfen. Lass dir die Anwendung am besten von deinem Arzt oder deiner Ärztin zeigen. Vermeide im Alltag starke Dehnungen und Streckung der Handgelenke, sowie vibrierende Tätigkeiten wie z.B. Rasenmähen oder das Halten eines Mixers. Sanfte Dehnübungen und Yoga können die Beschwerden lindern – wissenschaftliche Beweise oder eine Garantie gibt es aber leider nicht.
Gynäkologische Untersuchung um die 34. SSW
Wenn du eine Untersuchung beim Gynäkologen oder bei der Gynäkologin hast, kann es sein, dass ein Abstrich gemacht wird, um deine Scheide auf Bakterien und Pilze zu überprüfen. Diese können vor der Geburt dann noch behandelt werden, um keine Gefahr für dein Kind darzustellen. Vor allem B-Streptokokken sind eine Gefahrenquelle, denn sie verursachen im schlimmsten Fall Lungen-, Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen bei Neugeborenen. Infektionen können außerdem zu vorzeitigen Wehen führen.
Noch ein wichtiger Punkt zur Sorge um vorzeitige Wehen: Sex mit Babybauch mag zwar etwas mühsamer sein, Wehen löst er aber für gewöhnlich nicht aus, solange das Baby noch nicht für die Geburt bereit ist. Er schadet dem Baby auch sonst nicht. Es stimmt, dass im Sperma Prostaglandine enthalten sind, welche zur medikamentösen Anregung von Wehen eingesetzt werden. Im Sperma ist davon nur eine sehr geringe Konzentration enthalten – es ist wissenschaftlich nicht erwiesen, ob es (eventuell in Zusammenarbeit mit dem Oxytocin, das beim Orgasmus ausgeschüttet wird) tatsächlich die Geburt einleiten kann.
Die gute Nachricht zum Schluss lautet also: Es gibt momentan keinen Grund, auf die Intimität und Zeit als Paar zu verzichten!
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