Manchmal kann es vorkommen, dass der Körper der Mutter beim Stillen nicht genügend Milch produziert. Ist das bei dir der Fall, musst du dir keine Sorgen machen. Im folgenden Beitrag verraten wir dir mehr zu möglichen Ursachen und geben dir Tipps und Hilfestellungen, die Milchbildung anzuregen und den Milcheinschuss in der Stillzeit zu fördern.
Was ist der Milcheinschuss – und warum ist er wichtig?
Als Milcheinschuss wird der Moment bezeichnet, in dem die reife Muttermilch in den Brüsten der Mutter gebildet wird. Die beim Milcheinschuss produzierte Milch wird dann während der gesamten Stillzeit bereitgestellt und versorgt dein Baby mit Nahrung und Energie. Der Milcheinschuss tritt in der Regel etwa zwei bis fünf Tage nach der Geburt ein, oft am dritten Tag. Durch die folgenden Anzeichen macht sich der Milcheinschuss bemerkbar:
- Schwellungen in den Brüsten
- Ein Wärmegefühl tritt auf, manchmal begleitet durch Rötungen
- Die Brüste schmerzen und sind druckempfindlich
Stillen: Zu wenig Milch oder gar kein Milcheinschuss?
Kein oder nur ein geringer Milcheinschuss: Stillfehler als mögliche Ursache
Milchbildung fördern bei fehlendem Milcheinschuss
Milcheinschuss fördern: Häufiges und „richtiges“ Anlegen
- Lege dein Baby unmittelbar nach der Geburt an, um den ersten Kontakt herzustellen und den Saugreflex zu stimulieren.
- Nutze eine korrekte Anlegetechnik bzw. findet die zu euch passende Stillposition, um eine gute Positionierung des Babys an der Brust sicherzustellen.
- Lasse dein Baby so oft trinken, wie es möchte, um die Milchproduktion anzuregen und den Bedarf des Babys zu decken.
- Lege dein Baby bei jeder Fütterung an beide Brüste an, um eine ausgewogene Milchversorgung zu gewährleisten.
- Lasse dein Baby ausgiebig trinken, da dies den Milchfluss stimuliert und eine sättigende Mahlzeit ermöglicht.
Milcheinschuss fördern: Kuscheln & Nähe
Milchbildung fördern durch Massagen
Entspannung & Wärme für mehr Muttermilch
Entspannung und Wärme können bei vielen Problemen helfen – so auch bei einer verringerten Milchproduktion. Vor allem eine ruhige und ablenkungsfreie Umgebung hilft beim Stillen. Ziehe dich also an einen Ort zurück, an dem du ungestört die Zweisamkeit mit deinem Baby genießen kannst. Stress kann nämlich dazu führen, dass der Milchspendereflex ausbleibt und darunter auch die Milchproduktion leidet.
Auch eine warme Kompresse vor oder während dem Stillen kann wahre Wunder bewirken. Wärme sorgt nämlich dafür, dass sich die Milchgänge weiten und der Milchfluss angeregt wird.
Muttermilch fördern: Eine ausgewogene Ernährung
Auch deine Ernährung kann einen positiven Einfluss auf die Milchproduktion haben. Wichtig: Es gibt kein spezielles Lebensmittel, das den gewünschten Milchfluss garantieren kann. Stattdessen ist es wichtig, dass du dich gesund und ausgewogen ernährst, um dadurch deinem Baby über die Muttermilch alle erforderlichen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente zuzuführen. Zudem solltest du täglich rund zwei bis drei Liter Wasser trinken, vorzugsweise in Form von Wasser oder Tee. Während der Stillzeit steigt dein Flüssigkeitsbedarf aufgrund der Milchproduktion an.
Folgende Nahrungsmittel sind empfehlenswert:
- Frisches Obst und Gemüse liefert u.a. Vitamin C und Folsäure
- Milchprodukte wie Joghurt, Buttermilch und Käse
- Gegarter Fisch
- Mageres Fleisch (zwei- bis dreimal pro Woche)
- Vollkornprodukte (reich an Vitamin B und Magnesium)
- Nüsse und Samen
- Ungesättigte Fettsäuren in nativen pflanzlichen Ölen
Hausmittel zur Förderung der Milchbildung
Wenn es zu einem Mangel an Muttermilch kommt, wird häufig die Verwendung von Stilltee empfohlen. Stilltee enthält verschiedene Kräuter wie Anis, Kreuzkümmel, diese könnnen die Milchbildung unterstützen. Es gibt jedoch keine konkreten wissenschaftlichen Belege dafür. Sollten dir diese Tees schmecken, spricht nichts dagegen, diese zu genießen – schließlich solltest du über den Tag verteilt ja auch genügend trinken.
Bei einigen Kräutertees solltest du allerdings aufpassen. Insbesondere Pfefferminz- und Salbeitee sind zum Anregen der Milchproduktion nicht geeignet. Ganz im Gegenteil: Da diese Kräuter nachweislich die Milchbildung hemmen können, solltest du sie nur dann zu dir nehmen, wenn du Abstillen möchtest .